Radlager an den Hinterradnaben wechseln

Achtung! Alles hier Vorgestellte ist improvisiert und entspricht evtl. nicht gängigen Vorschriften. Es handelt sich nur um Beschreibungen. Den Nachbau möchte ich weder empfehlen noch dazu anregen. Jeder handelt auf eigene Verantwortung!

Bei meiner Ape entstanden unschöne Geräusche bei Kurvenfahrt. Nach dem Wechsel der Achslager in den Hinterradnaben sind diese nun weg. Insgesamt erscheinen mir diese Lager allerdings sehr robust und langlebig ausgelegt zu sein, so dass wohl nur die wenigsten in den Genuss kommen werden, hier Hand anzulegen... :-)

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Das braucht man dafür: Kugellager, Nadellager,Simmerringe und neue Achsmuttern. Die Staubschutzkappen hab ich auch erneuert. Eine Dose Bremsflüssigkeit wird auch benötigt. Ausserdem Kekse und Schokolade, es wird eine anstrengende Aktion. Und eine Anleitung ist auch nicht zu verachten.

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Los gehts: Handbremse fest, und dann erst mal die Achsmutter lockern. (Einen Hinweis hab ich anschliessend bekommen: Ein Drehmomentschlüssel ist nicht zum Lösen von Schrauben gedacht.)

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Dann die Ape so aufbocken, dass das Rad keinen Bodenkontakt mehr hat. Wasserkisten sind natürlich eigentlich nicht geeignet ;-) Anderes Hinterrad mit Steinen oder ähnlichem blockieren und dann die Handbremse wieder lösen.

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So kann die Achsmutter ganz entfernt werden. Das Rad mit der Bremstrommel kommt mit ein bisschen Ruckel los und wird abgenommen. Dann erst mal den Bremsstaub von den Bremsen wegpinseln. Auf dem Foto oben ist das schon geschehen. Vorher konnte man kaum die Teile erkennen, obwohl die Bremse erst vor zwei Jahren erneuert wurde.

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Etwas schwierig ist die Demontage der Bremsbacken. Vorsicht, nicht die Gummitülle am Bremszylinder beschädigen! Noch schwieriger ist hinterher aber die Montage.

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Wenn alles abgebaut ist, kann nun die Bremsankerplatte gelöst werden. Dabei muss auch auf der Rückseite die Hydraulikleitung abgeschraubt werden. Da läuft dann natürlich die Bremsflüssigkeit aus und muss aufgefangen werden. Dann die vier Schrauben im Bild oben abschrauben und die Ankerplatte abnehmen und zur Seite legen. Der Handbremszug kann drin bleiben.

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Jetzt das Federbein lösen. Oben mit einem 22er Schlüssel festhalten und unten mit einem 17er die Mutter abschrauben. Dann noch die beiden senkrechten Schrauben entfernen, die die Nabe mit dem Träger verbinden. Die Nabe kann dann abgezogen werden. Hier und da muss man mit leichten Schlägen mit einem Gummihammer nachhelfen.

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Geschafft! Jetzt erst mal die Achse reinigen. Bremsenreiniger tut da gute Dienste.

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Zum herausschlagen der Lager das Gehäuse mit einem Heissluftfön warm machen.
Zuerst kommen die Simmerringe raus. Dazu verwende ich einen grossen Reifenheber.
Das Kugellager ist mit einem Sicherungsring gesichert. Der muss mit einer Seegeringzange entfernt werden. Dann wird das Kugellager von hinten mit einem Rohrstück und Hammer rausgeklopft.
Nun liegt ein Distanzrohr in der Nabe. Das muss raus und vom hoffentlich noch reichlich vorhandenen Fett befreit werden.
Jetzt mit einem Rohrstück von 25mm Durchmesser das Nadellager von hinten rausschlagen.
Zum Rausschlagen stelle ich die Nabe senkrecht hin und schlage von oben auf das Rohrstück. Zum Schluss muss man die Nabe natürlich anheben. Sind alle Lager und Simmerringe draussen, alles gründlich reinigen.

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Das neue Kugellager wird wieder in das aufgewärmte Gehäuse eingesetzt und mit einem passenden Alu-Rundmaterial von 47mm eingeschlagen. So ein 47mm-Rundklotz lohnt sich zu beschaffen. Auch im Motor sind mehrere Lager mit dieser Grösse verbaut.
Das Lager wird mit dem Sicherungsring wieder fixiert. Den Ring kann man auf dem Foto oben erkennen.

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Die Nabe wird jetzt mit Fett innen dick eingeschmiert und dann wird das Distanzrohr von der Nadellager-Seite eingesetzt. Das Distanzrohr hat an einer Seite eine Einkerbung an der Kante. Diese kommt nach oben in Richtung Nadellager.

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Jetzt wird das Nadellager eingesetzt. Das Gehäuse sollte wieder gut warm sein. Zum Einschlagen sucht man sich eine passende Nuss aus dem Ratschenkasten. Besser ist allerdings, hier wieder einen passenden Rundklotz aus Alu zu verwenden. Ich drehe mir sowas auf meiner Drehmaschine.
Das Lager wird soweit eingeschlagen, bis das Distanzrohr in der Nabe zwischen den beiden Lagern kein Spiel mehr hat. Dann fettet man das Nadellager und setzt die Innenhülse ein, die zum Nadellager gehört. Zum Schluss kann man den Simmerring einsetzen, aber nur am Nadellager!

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Auf die Achse wird jetzt die Staubschutzkappe geschoben, dann der zweite Simmerring und zum Schluss das Distanzstück, das da beim Abbau drauf war.

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Jetzt wird die Achsnabe wieder eingesetzt, evtl. braucht man dazu wieder den Gummihammer. Nun kann alles wieder montiert werden, Bremsankerplatte, Bremsen, Hydraulikleitung nicht vergessen. Der hintere Simmerring wird noch eingesetzt und die Staubschutzkappe in Position geschoben.

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Man nehme immer eine neue Achsmutter. Hier diese Einschlagmutter muss mit einer Kerbe gesichert werden. Dazu halte ich einen Schraubendreherkopf an und schlage mit dem Hammer drauf.

Mein Nachbar hat mir dann am Schluss noch mit dem Entlüften der Bremsen geholfen. Der kennt sich damit aus. Und die Bremsflüssigkeit sollte man eh alle zwei Jahre wechseln.

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